New York Pro 2024 – Teilnehmer und Vorschau

New York Pro 2024

 

 

Die NY Pro, früher auch bekannt als Night of Champions, war schon immer einer der wichtigsten Wettkämpfe im Profi-Bodybuilding, überstrahlt nur noch von der Arnold Classic Ohio und natürlich dem Mr. Olympia. Nachdem die Lineups in den letzten Jahren eher mäßig besetzt waren, was die Bodybuilding-Prominenz angeht, verspricht der Contest dieses Jahr wieder äußerst hochkarätig zu werden. In Sachen Anzahl und Qualität der Teilnehmer gab es in diesem Jahr, abgesehen von den beiden Arnold Classics (Ohio und UK), jedenfalls kein besser besetztes Event.

 

 

Die Teilnehmer

 

  • Nick Walker
  • Kristoffer Berner
  • Tim Budesheim
  • Tonio Burton
  • Volodymyr Byrok
  • Angel Calderon Frias
  • Marc Arthur Dautruchee
  • Jonarthur Duncan
  • Quinton Eriya
  • Martin Fitzwater
  • Ethan Grossman
  • Harry Harris
  • Dorian Haywood
  • Kille Kujala
  • Josef Kveton
  • Emir Omeragic
  • Justin Luis Rodriguez
  • Milan Sadek
  • Stuart Sutherland
  • Kristian Wolski

 

Vorschau

 

Absoluter Topfavorit ist natürlich Nick Walker. Nachdem dieser den Mr. Olympia 2023 verletzungsbedingt aussetzen musste, gibt er nun auf der NY Pro, bei der er seinen ersten Sieg als Profi feiern konnte, sein lange erwartetes Comeback. Allerdings wurden nach seinem Auftritt bzw. seinem Guest Posing bei der Pittburgh Pro vergangene Woche erstmals auch Zweifel laut. Seine Mittelpartie, die zwar stets nie besonders schmal war, allerdings stets unter Kontrolle, wirkte aufgebläht und ließ Erinnerungen an die Bubble Gut-Ära der 2010er Jahre aufkommen. Auch seine eigentlich sehr prägnanten Abs waren nicht in der Form, die man eine Woche vor einem Wettkampf erwarten würde. Trotzdem wäre alles andere als ein Sieg eine große Überraschung, dazu ist Nick einfach zu massiv und nahezu immer in messerscharfer Form.

 

 

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Am ehesten gefährlich werden könnten ihm Tonio Burton und Martin Fitzwater, die beide bereits Auftritte in diesem Jahr absolviert haben. Tonio, der als Titelverteidiger antritt, wurde auf der Arnold Classic Brazil nur vom Lokalmatadoren Rafael Brandao geschlagen. Für viele Beobachter eine umstrittene Entscheidung, zeigte sich Tonio doch in hervorragender Form, während Rafael etwas wässrig wirkte. Für Tonio spricht seine gute Struktur und dass er ausgesprochen komplett ist, ohne erkennbare Schwächen. Lediglich die fehlende Masse hindert den ehemaligen 212-Athleten daran, noch gefährlicher zu werden.

 

 

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Martin Fitzwater konnte zuletzt die Detroit Pro gegen einen starken GoodVito für sich entscheiden. Dabei konnte er auch zeigen, dass seine einjährige Offseason sich durchaus ausgezahlt hat und aus einem ohnehin schon guten Bodybuilder inzwischen ein Athlet geworden ist, der das Potenzial hat, bei nahezu jedem Contest konkurrenzfähig zu sein. Auch er war bei der Pittburgh Pro bereits zu sehen und zeigte sich dabei in sehr guter Verfassung. Für ihn spricht besonders seine gefällige Linie mit einer sehr schmalen Taille, guten Quads und einem dichten Rücken. Allerdings reicht auch er in Sachen Masse nicht an Nick heran.

 

 

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Das Dark Horse und vielleicht der spannendste Teilnehmer bei der NY Pro dürfte Quinton Eriya, besser bekannt als Quint Beastwood sein. Quinton war schon immer mit einer herausragenden Statur gesegnet, die ein wenig an Samson Dauda erinnert. Allein durch seine Größe ist er schon eine imposante Erscheinung auf der Bühne und dass er in der Lage ist, hervorragendes Conditioning an den Start zu bringen, hat er bei seinen letzten Auftritten 2022 bereits bewiesen. Zudem hat er eine äußerst gefällige Linie mit einer schmalen Taille und weiten Schultern. Das Problem bei einem so großen Frame ist jedoch, dass es schwer ist, genug Muskulatur auf diesen zu packen, um nicht zu filigran zu erscheinen im Vergleich mit kompakteren Konkurrenten. Insbesondere die Beine waren zuletzt zwar mit reichlich Details versehen, allerdings einfach nicht dick genug. Deshalb hat Quinton nun beinahe 1,5 Jahre Offseason hinter sich, um dieses Manko auszugleichen und die notwendige Masse aufzubauen. Sollte ihm das gelungen sein, und die Instagram-Bilder sind dahingehend vielversprechend, hat Quint das Potenzial für eine Überraschung zu sorgen.

 

 

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Ebenfalls auf dem Schirm haben sollte man Angel Calderon. Eigentlich ein 212er-Athlet, wagte er sich zuletzt auch vermehrt mit den Open Jungs auf die Bühne und konnte dabei fast immer überzeugen. Wie bei einem Bodybuilder aus seiner Klasse zu erwarten, ist er zwar kompakt, dafür aber bis zum letzten Quadratzentimeter vollgepackt mit dichten, reifen Muskeln. Zudem ist Angel in Sachen Form eine Bank und ist eigentlich immer der härteste Athlet wenn er antritt. Aber die kompakte Statur bringt eben auch Nachteile mit sich. So ist er nicht gerade mit Ästhetik gesegnet und könnte gerade neben Leuten wie Quinton schlicht zu klein wirken.

 

 

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Aus deutscher Sicht ist natürlich besonders das Saison-Debut von Tim Budesheim interessant. Seine aktuellen Bilder auf Instagram lassen jedenfalls einiges erhoffen, die Form sitzt. Insbesondere die Rückenpartie, die seit jeher Tim’s größte Schwäche war, scheint deutlich verbessert zu sein. Ebenfalls spannend ist, ob sich Tim auch bei seiner zweiten Schwäche, dem Posing, erkennbar steigern konnte. Wenn sich beides bewahrheitet, dann könnte Tim mit etwas Glück durchaus die Top 5 knacken und dabei den einen oder anderen großen Namen hinter sich lassen. Wirkliche Gewinnchancen hat er zwar kaum, allerdings ist sich Tim dessen auch bewusst und die NY Pro bietet ihm eine hervorragende Möglichkeit, sich mit einigen Topleuten zu messen und seine Bekanntheit zu erhöhen. Wir drücken ihm natürlich kräftig die Daumen!

 

 

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Das gilt natürlich ebenso für den zweiten deutschen Teilnehmer, Emir Omeragic. Von vielen noch immer unterschätzt, sollte man nicht vergessen, dass Emir zuletzt nur haarscharf die Qualifikation für den Mr. Olympia im direkten Duell mit Roman Fritz verpasst hat. Auch Emir ist in der Lage, staubtrocken zu kommen. Und was man bisher von ihm zu sehen bekommen hat, lässt erwarten, dass das auch dieses Mal der Fall sein wird. Die NY Pro ist auch für ihn eine gute Möglichkeit, sich zu präsentieren und sich im Mutterland des Bodybuildings einen Namen zu machen.

 

 

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Ebenfalls auf dem Schirm haben sollte man außerdem Stuart Sutherland aka Beef Stu, der unter Umständen ebenfalls vorne mitmischen könnte und besonders Tim und Emir gefährlich werden könnte.

 

 

 

Außer den genannten sind bei der NY Pro auch weitere bekannte Namen am Start, wie z.B. Justin Rodriguez, Dorian Haywood und Milan Sadek, für die es aber voraussichtlich eher darum gehen wird, einen guten Eindruck zu hinterlassen als wirklich um die vorderen Plätze zu kämpfen. Darüber hinaus besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass einer der eher unbekannten Athleten für eine Überraschung sorgt und bekanntere Teilnehmer schlagen kann. So sehen zum Beispiel auch die aktuellen Bilder von Josef Kveton vielversprechend aus.

 

Man darf jedenfalls gespannt sein und wir freuen uns schon auf einen spannenden und hochklassigen Wettkampf!

 

Mehr Infos zur diesjährigen New York Pro erhaltet ihr in unserem Thread in Forum.

 

Übrigens, wenn ihr neu seid im Bodybuilding-Game und euch damit schwertut nachzuvollziehen, wie die Wettkämpfe gewertet werden und worauf man achten sollte, dann lege ich euch diesen Artikel ans Herzen.

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