Im zweiten Teil unserer Serie zum naturalen Limit widmen wir uns der Natty or not-Debatte, den beiden gegensätzlichen Parteien in dieser Diskussion und deren Argumenten. Außerdem besprechen wir, woran man “Fake-Nattys” wirklich erkennt.
Die Natty or not-Debatte
Wenn man sich ein wenig mit der Materie auseinandersetzt (siehe Teil 1), kommt man also unweigerlich zu dem Schluss, dass es tatsächlich schwer bis unmöglich ist, mit Sicherheit festzustellen was wirklich ohne chemische Unterstützung möglich bzw. ob eine bestimmte Person natural ist oder nicht.
Zwar gibt es Tools wie den FFMI, aber auch dieser ist, wie bereits beschrieben, an sich schon problematisch, oft nicht anwendbar und auch nicht einfach zu interpretieren.
Und selbst wenn man den FFMI-Wert eines Athleten kennt und dieser sich im natural möglichen Rahmen bewegt, heißt das noch lange nicht, dass dieser Athlet auch wirklich natty ist. Vielen Dank für gar nichts, Wissenschaft!
Da die Datenlage also leider nicht ausreichend ist, um den Naturalstatus eines Athleten rein faktenbasiert zu ermitteln, kommt man nicht umhin auch eher anekdotisches Wissen in die Bewertung einfließen zu lassen. Womit wir wieder bei der Natty or not Debatte wären.
Und um in dieser einen Überblick zu erhalten und eventuell Lehren daraus zu ziehen, macht es Sinn sich die beiden Lager in dieser Diskussion vor Augen zu führen und deren Argumentation zu beleuchten bzw. warum diese in vielen Fällen unzureichend ist. Fangen wir an mit der eher zu optimistischen Fraktion:
Diskussionen zum Naturalstatus von Influencern waren 2023 der häufigste Scheidungsgrund in Deutschland (Quelle: trust me, Bro!)
Die Naiven
In der Regel handelt es sich bei dieser Fraktion um sehr junge und/oder in Sachen Training unerfahrene Personen. Üblicherweise findet man diese in den Kommentarspalten von Youtube-Videos oder Instagram-Beiträgen Ihrer Idole, wo sie deren Naturalstaus mit fanatischem Eifer gegen vermeintliche Ketzer verteidigen.
Abgesehen von treudoofer Heldenverehrung dient diese Verteidigungshaltung auch noch einem ganz anderen Zweck: Solange sie glauben, dass die Instagram-Prachtnattys Ihre Körper ohne Steroide aufgebaut haben, besteht auch für sie Hoffnung dies eines fernen Tages zu erreichen. Das ist nur menschlich, durchaus nachvollziehbar und in manchen Fällen liegen sie mit dieser Einschätzung ja sogar richtig.
Und wenn es jemanden motiviert , sportlich am Ball zu bleiben und konsequent zu trainieren, hat diese Form der Selbsttäuschung immerhin zumindest einen positiven Nebeneffekt.
Bitter ist es nur, wenn sich diese Hoffnungen irgendwann zerschlagen, man feststellen muss, dass das angestrebte Ziel unerreichbar ist und sich Enttäuschung, oder schlimmer: Verbitterung breit macht.
Was aber aus Sicht eines erfahrenen Athleten nur wenig Sinn ergibt, ist die typische Argumentation dieser Gruppierung. Hier mal ein paar Beispiele und meine Einschätzung dazu, manch einer mag es auch bittere Wahrheiten nennen:
1. „Der trainiert schon x Jahre, deshalb sieht der so krass aus!“ Sicher, die Trainingserfahrung hat natürlich gravierenden Einfluss auf das Erscheinungsbild eines Athleten. Und selbstverständlich wird jemand der 10 Trainingsjahre auf dem Buckel hat in der Regel deutlich besser aussehen als jemand der erst ein Jahr trainiert (vorausgesetzt er trainiert sinnvoll und hat nicht die Genetik eines Chihuahuas). Aber die Entwicklung in Sachen Muskelaufbau verläuft eben nicht linear.
Wenn man von Anfang an in Sachen Training alles, oder sagen wir besser das meiste richtig macht, dann wird man bereits in den ersten 2 bis 3 Trainingsjahren ca. 80 % der insgesamt erreichbaren Muskelmasse aufbauen. Und mit jedem weiteren Jahr nimmt die Fähigkeit weiter Muskeln aufzubauen ab, bis man irgendwann froh sein kann, wenn man noch 250 bis 500 g Magermasse im Jahr hinzugewinnt.
Wenn also jemand im ersten Trainingsjahr 7 Kilo Muskeln aufbaut, heißt das nicht, dass er 10 Jahre später 70 Kilo zusätzliche Muskelmasse hat und Big Ramy von der Bühne fegt. Also nein, der Grund warum euer Idol trockene 100 Kilo auf 1,75 m wiegt ist nicht, dass er schon so lange trainiert.
2. „Der hat so viel Fachwissen und trainiert science based, deshalb sieht der so krass aus!“ Auch hier gilt wieder: Ja, es bringt schon Vorteile, wenn man weiß was man macht bzw. die wissenschaftlichen Grundlagen in Sachen Hypertrophie kennt.
Aber Bodybuilding ist keine Raketenwissenschaft und nur wenige Top-Bodybuilder stehen im Verdacht in nächster Zeit einen Nobelpreis zu gewinnen. Im Grund genommen ist Bodybuilding sogar sehr simpel. Iss zielgerichtet und trainiere einen vernünftigen Plan konsequent über längere Zeit und du wirst zwangsläufig muskulöser werden.
Alles zu 100% perfekt zu machen, bringt dich schneller ans Ziel, hilft dir dabei hartnäckige Muskelpartien besser auszubilden und die Belastungssteuerung so zu gestalten, dass du nicht nach einem halben Jahr ausbrennst. Aber es macht eben nicht den 60 Kilo-Florian zu einem Mr. Olympia-Anwärter. In Sachen Gesamtmasse macht also auch dieser Punkt keinen so signifikanten Unterschied wie manch einer glaubt bzw. glauben mag.
3. „Seine Ernährung ist perfekt abgestimmt, jede Mahlzeit wird genau getrackt…usw“ Sagen wir es mal so: wenn du dich nur von Pommes, Snickers und Cola ernährst und dann anfängst, ausreichend Protein, Gemüse und langkettige Kohlenhydrate zu essen, dann wird der Effekt auf deinen Trainingserfolg bzw. die Optik gewaltig sein.
Wenn aber 80% deiner Ernährung bereits zielgerichtet ist, deine Kalorienzufuhr und Makros abgedeckt sind und du dir dazu eben ab und zu einen Schokoriegel oder eine Pizza genehmigst, ist der Unterschied zu einer 100% geplanten Ernährung minimal, was den Muskelaufbau angeht. Sogar kaum messbar. Und dazu ist es wesentlich angenehmer durchzuhalten und wird dir dadurch auf lange Sicht vielleicht sogar mehr weiterhelfen, als wenn du dich in Sachen Ernährung geiselst und 24/7 nur Pute mit Reis futterst.
Das ist auch die Grundidee hinter Ernährungsphilosophien wie IIFYM. Abgesehen davon, oftmals ist auch die Ernährung der Fitness-Influencer bei weitem nicht so optimiert, wie es auf den sozialen Medien gerne dargestellt wird.
4. „Der steht jeden morgen um 4.00 Uhr auf und geht ins Gym, hat den absoluten Startrainer, trainiert jeden Tag 6 Stunden usw…“ eben der ganze Bullshit, den einem hauptsächlich von Seiten der Boulevardmedien aufgetischt wird, um zu erklären, wie aus einem Hollywood-Hungerhaken in 4 Monaten ein absoluter Muskelprotz werden konnte. Ergänzt meistens mit dem Hinweis, sie hätten nur „chicken und rice“ gegessen, was inzwischen selbst schon ein Meme in der Szene geworden ist. Garniert wird das Ganze mit Trainingsvideos voller exotischer Übungen, die kein Mensch tatsächlich so ausführt. Kniebeugen auf dem Bosu-Ball, EMS-Dioden auf dem Bizeps während Curls ausgeführt werden, solcher Kram eben.
Sinn der Übung ist, das Training und was noch dazugehört so außergewöhnlich darzustellen, dass es die ebenso außergewöhnlichen Erfolge der Probanden erklärt, zumindest vermeintlich. Was da aufgefahren wird ist teilweise so hanebüchen, dass man als halbwegs erfahrener Athlet eigentlich nur schmunzeln kann. Aber da deren Fans meist selbst nicht viel mit Fitness am Hut haben, nehmen erstaunlich viele diesen Unsinn für bare Münze. Man verkauft den Leuten einfach, dass diese Personen etwas tun würden, was der Normalsterbliche nie tun könnte oder würden und deshalb Ergebnisse erzielen, die so viel besser sind als alles, was Ottonormalbürger erreichen kann.
Der Witz ist, dass viele der dargestellten Verfahren nicht nur keinen Vorteil bringen, sondern teilweise den Muskelaufbau sogar sabotieren würden. Jeden Tag 6 Stunden zu trainieren führt beispielsweise zu Verletzungen und Übertraining, aber nicht zu exorbitantem Muskelzuwachs und ausschließlich Hühnchen und Reis zu essen, ist nichts anderes als eine Mangelernährung, da wichtige Nährstoffe fehlen. Die wahren Gründe für die dramatischen Transformationen der Stars liegen meist eben nicht in den Studios der Startrainer, sondern in deren Medizinschrank.
Ich könnte diese Liste noch weiterführen, aber ich denke es wird auch so klar, worauf ich hinauswill. Abgesehen von einigen Kraftsportlern (die in einer Szene verkehren, in der ohnehin jeder weiß, wie der Hase läuft), geben Personen die in der Öffentlichkeit stehen allgemein ungerne zu, dass sie Steroide konsumieren und sind deshalb gezwungen, sich kreative Ausreden einfallen zu lassen woher deren Erfolge wirklich stammen.
Zum einen, weil es in den meisten Fällen schlicht illegal ist, diese Substanzen zu nutzen und zum anderen aus Scham, weil Ihnen dann die Anerkennung entzogen wird bzw. die Erfolge ausschließlich auf die Medikamente zurückgeführt werden (was so auch nicht stimmt). Und in vielen Fällen auch, weil sich das Label „Natural“ gut vermarkten und sich somit viel Geld damit verdienen lässt.
Im Falle von hochbezahlten Schauspielern ist dieses Vorgehen auch nachvollziehbar. Wenn man Millionen für eine Rolle geboten kriegt, dafür aber in einem sehr kurzen Zeitraum erheblich an Muskulatur aufbauen muss und zudem die Möglichkeit hat, sich unter ständiger ärztlicher Kontrolle pharmazeutische Anabolika von höchster Qualität verschreiben zu lassen, werden die wenigsten Skrupel haben diese Möglichkeiten auch zu nutzen. Zumal diese auch noch eine Vorbildfunktion für ihre Millionen an sehr jungen Fans bekleiden.
Im Falle des Social Media-Stars im Bereich Fitness ist es hingegen schlicht arglistige Täuschung der Fans bzw. Kunden.
Worauf ich hinaus will ist folgendes: Es gibt in Sachen Muskelaufbau keine (legalen) Wundermittel, keine Geheimnisse und keine ausgefallenen Methoden, die den allgemein bekannten Grundprinzipien des Bodybuildings haushoch überlegen wären. Wenn man euch sowas erzählt, will man euch schlicht für dumm verkaufen und es ist erstaunlich, wie viele Menschen diesen Unsinn trotzdem noch immer glauben.
Was wirklich zählt sind Konsequenz, Geduld, harte Arbeit und vor allem, auch wenn dieser Punkt leider etwas unfair ist, Genetik. An sich könnte mir ja egal sein, aber durch den oben aufgeführten Quatsch werden eben völlig überzogene Vorstellungen geschaffen, was durch dopingfreies Training wirklich erreichbar ist oder wie lange dies dauert. Und das wiederum sorgt dann dafür, dass so mancher enthusiastische Trainingsanfänger irgendwann zwangsläufig eine große Enttäuschung erleben wird.
User Pain-is-temporary ist ein gutes Beispiel dafür, was natural möglich ist wenn man die entsprechende Genetik hat.
Die Skeptiker
Die andere Seite der Medaille, und meiner Meinung nach genauso fehlgeleitet wie die Naivlinge, sind die notorischen Skeptiker, die grundsätzlich erstmal jedem Stoffkonsum unterstellen, der halbwegs nach Sport aussieht. Eigentlich ist „Skeptiker“ auch nicht der richtige Begriff, weil er suggeriert, dass diese Leute Dinge nur kritisch hinterfragen würden. Tatsächlich wird aber gar nichts hinterfragt, weil sie die vermeintliche Antwort ohnehin schon zu kennen glauben und stattdessen lieber pauschal verurteilen.
Zum Teil besteht diese Gruppe aus Personen, die selbst sehr früh mit Stoffkonsum angefangen haben oder bereits seit Langem enhanced unterwegs sind. Hier fehlt dann einfach das Verhältnis zu naturalem Bodybuilding und damit die Fähigkeit einzuschätzen, was bei langem, konsequentem Training möglich gewesen wäre.
Ebenfalls Teil dieser Gruppe sind Leute, die selbst in Sachen Training und Ernährung nichts auf dem Kasten haben, die genetischen Voraussetzungen einer Stabheuschrecke besitzen oder ihr eigenes Training, ihr Wissen oder ihren Einsatz stark überschätzen. In vielen Fällen ist hier schlicht Neid die Triebfeder, jedem der besser aussieht als sie selbst zu unterstellen, sie würden nachhelfen.
Oftmals gehören zu dieser Fraktion auch Leute, die zunächst zu den Gutgläubigen gehört haben und im Laufe Ihrer Trainingslaufbahn aufgrund der erlittenen Enttäuschungen ihre Meinung um 180 ° geändert haben. Besonders gerne wird auf vermeintliche Erkennungsmerkmale verwiesen, die in der Realität keine wirkliche Aussagekraft besitzen. In etwa lässt sich das Bewertungssystem dann wie folgt zusammenfassen:
Nicht völlig untrainiert = Stoff
Völlig untrainiert = Stoff und schlechte Genetik
Brustwarze wölbt sich nicht nach innen = Gyno, also Stoff
Brustwarze wölbt sich nach innen = Gyno wurde operiert, also Stoff
Besitzt einen Instagram-Account = Fake-Natty, auf jeden Fall Stoff
Unreine Haut = Steroidakne, ganz klar Stoff
Sichtbare Ader auf dem Bizeps = niedriger Körperfettgehalt und Genetik…nein Spaß, natürlich Stoff
und natürlich:
Sieht besser aus als man selbst = definitiv Stoff
Es ist schon verdammt schwierig bis beinahe unmöglich, von den Skeptikern den Naturalstatus anerkannt zu bekommen, wenn man nicht gerade wie ein leptosomes Kleinkind oder ein mit Hack gefüllter Müllsack aussieht. Selbst bei noch so zahlreichen und aufwendigen Tests fällt ihnen immer ein Weg ein, das Ergebnis anzuzweifeln.
Und wie bei der Gruppe der Naiven, haben auch die Skeptiker hin und wieder mal Recht mit Ihrer Einschätzung. Aber während erstere völlig unrealistische Vorstellungen des naturalen Limits pflegen, vermitteln die Skeptiker das Bild natural wäre in Sachen Muskelaufbau quasi überhaupt nichts möglich. Und das ist nicht nur entmutigend für Trainingseinsteiger sondern auch genauso falsch wie die Annahme, dass man mit dem richtigen Mindset natural trockene 120 Kilo auf die Waage bringen kann.
Woran man einen Fake-Natty (wirklich) erkennt
Nachdem ich nun darauf eingegangen bin, warum meiner Meinung nach keine der beiden Extrempositionen in der Natty-Diskussion richtig liegen, sollte ich vielleicht auch noch erklären, woran man Fake-Nattys meiner Meinung nach denn nun wirklich erkennen kann.
Vorab sollte man sagen, dass es immer mal wieder Ausnahmen gibt und auch diese Kriterien keinen hundertprozentigen Beweis darstellen, dass jemand die verbotenen Früchte nascht. Genauso wenig wie deren Abwesenheit einen endgültigen Beweis dagegen sind. Allerdings ist das Vorhandensein dieser Red Flags schon ein recht verlässliches Indiz dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ohne weitere Erläuterungen hier nun die typischen Alarmsignale die einen wirklich stutzig machen sollten:
1. Dauerhaft extrem niedriger Körperfettgehalt: Ich rede hier wohlgemerkt nicht davon, dass jemand einfach nur ganzjährig in guter Form ist. Das ist ohne weiteres möglich und es empfiehlt sich auch, selbst im Aufbau so schlank zu bleiben, dass man zumindest noch halbwegs die Bauchmuskeln erkennen kann. Läuft jemand aber durchgehend in wettkampftauglicher Form durch die Gegend, mit papierdünner Haut und Streifen am ganzen Körper, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass PEDs im Spiel sind.
Ein KFA unter 10% bringt für Nattys über kurz oder lang einfach zu viele Nachteile (verringerte Libido, Kraft- und Muskelverlust, mangelnde Energie usw.) was mit dem gestörten Hormonhaushalt zusammenhängt. Deshalb wird kein echter Natty länger als notwendig in Wettkampfform bleiben. Werden Hormone exogen zugeführt, fallen diese Probleme hingegen weit weniger gravierend aus.
2. Ungewöhnliche Entwicklung: Wenn ein Athlet nach ein paar Jahren Training bereits auf einem sehr hohen Niveau angelangt ist, ist es eigentlich ausgeschlossen, dass er im selben Tempo oder gar noch schneller weiterwächst. Wie bereits oben erwähnt verläuft Muskelaufbau nicht linear.
Ebenso verhält es sich mit sprunghaftem Muskelzuwachs innerhalb kürzester Zeit bei Fortgeschrittenen, ausgenommen vielleicht der Wiederaufbau nach längeren Pausen dank Memory Effekt.
3. Extreme Vaskularität: Der Punkt ist ein wenig tricky, denn auch Nattys werden bei sehr niedrigem KFA ziemlich vaskulär, insbesondere an den Armen (und hier besonders die Unterarme) und im Schambereich, wobei auch Oberschenkel, Bauch und Schultern mit Adern überzogen sein können, je nach Veranlagung.
Nur weil jemand viele sichtbare Adern hat, heißt das also noch lange nicht, dass derjenige das Supercreatin nutzt. Entscheidend ist also nicht das bloße Vorhandensein von Vaskularität, sondern wie diese ausgeprägt ist.
Wenn jemand am ganzen Körper mit einem landkartenartigen Netz fingerdicker Adern überzogen ist wie ein überdimensionierter Penis, dann ist das ein recht eindeutiges Zeichen für Stoffkonsum.
Abgesehen davon, dass er schlicht ein Monster ist, lässt auch Vlad Suhoruchko’s Vaskularität Zweifel an seinem Naturalstatus zu
Neben den genannten Punkten gibt es natürlich auch noch andere verdächtige Anhaltspunkte, die allerdings weniger eindeutig sind und teilweise auch vorschnell als vermeintliche Beweise herangezogen werden, besonders von den notorischen Skeptikern.
Glatzenbildung hat z.B. oft auch schlicht genetische Gründe und ebenso wie es Stoffer mit vollem Haupthaar gibt, gibt es auch zahlreiche Nattys die früh eine Glatze kriegen.
Akne muss ebenfalls nicht zwingend durch exogen zugeführte Hormone verursacht sein. Ich selbst neige auch mit 40 noch dazu Pickel zu bekommen, wenn ich mich eine Zeitlang unsauber ernähre.
Und selbst eine Gynäkomastie, also die Vergrößerung von Drüsengewebe im Brustbereich (umgangssprachlich auch als bitch tits bekannt) kann andere Ursachen haben als Anabolikamissbrauch. Unter anderem kann diese auch einfach während der Pubertät entstanden sein. Allerdings muss man sagen, dass eine Gyno in den meisten Fällen durchaus auf Steroidkonsum zurückzuführen ist und andere Ursachen nur eine willkommene Ausrede sind.
Auch dass stark ausgeprägte Schulter- und Nackenpartien Stoffer verraten würden, weil dort besonders viele Rezeptoren für Steroide sitzen, ist mit Vorsicht zu genießen. Nicht weil das mit den Rezeptoren falsch wäre, sondern weil es hauptsächlich von der Genetik und der Art des Trainings abhängt, welche Muskelgruppen besonders ausgeprägt sind und demzufolge auch Nattys gute Schultern haben können.
Alleinstehend sind diese Kriterien also erstmal kein eindeutiger Hinweis. Anders sieht es freilich aus aus, wenn sie parallel mit anderen der genannten Punkte und besonders in Zusammenhang mit einem sprunghaften Anstieg der Skelettmuskulatur auftreten.
Diskutiert diesen Artikel hier!
Im dritten und letzten Teil dieser Serie gebe ich euch noch meine persönliche Einschätzung zu dieser Thematik, stay tunded!