Martin Fitzwater gewinnt Detroit Pro 2024
Martin Fitzwater hat die Detroit Pro 2024 gewonnen. Damit hat “the Martian” gleichzeitig auch die Qualifikation für den Mr. Olympia 2024 in der Tasche und darf sich im Oktober mit den besten Bodybuildern der Welt messen. Vitaly “Good Vito” Ugolnikov hatte dagegen das Nachsehen, landete auf dem zweiten Platz und muss weiter auf seine Qualifikation warten
Bereits vor dem Wettkampf hatte ich abgezeichnet, dass es auf einen Zweikampf zwischen Martin und Vito hinauslaufen würde. Martin ist (noch) kein all zu bekannter Name in der Szene aber man darf nicht vergessen, dass dieser zuletzt keinem Geringeren als Andrew Jacked einen heißen Kampf um den ersten Platz bei der Texas Pro und später der Arnold UK geliefert hat und in Texas den Lokalmatadoren und Favoriten Steve Kuclo überzeugend schlagend konnte. Anschließend hatte er sich in eine einjährige Offseason begeben, um die notwendige Masse aufzubauen, um gegen die Topathleten konkurrenzfähig zu sein.
Vito hatte erst vor zwei Wochen bei der Arnold Classic South America sein Debut als Profi (in der IFBB Pro League) gegeben und mit seinem starken Auftritt unter Beweis gestellt, dass der Hype um ihn gerechtfertigt und er mehr als nur ein Instagram-Bodybuilder ist.
Mit Justin Rodriguez fand sich zudem ein weiterer Veteran im Starterfeld, der sich beim Mr. Olympia bereits als 8. platzieren konnte. Auf dem Papier war er somit der mit Abstand erfolgreichste Athlet unter den Teilnehmern. Allerdings befindet sich Justin nun schon seit Längerem auf dem absteigenden Ast und es ist äußerst unwahrscheinlich, dass er nochmal an seine früheren Erfolge anknüpfen können wird. Deshalb war auch abzusehen, dass er gegen die beiden jungen Talente Vito und Martin das Nachsehen haben würde, was sich letztlich auch bewahrheiten sollte. Justin’s Form ließ etwas zu wünschen übrig und besonders die mangelnde Kontrolle der Mittelpartie fiel unangenehm auf. Am Ende reichte es noch nicht einmal für den dritten Platz, den der relativ unbekannte Ronald Gordon für sich sichern konnte.
Die Veranstalter um Fouad Abiad und sein Team von Hosstile haben einen guten Job abgeliefert, was das Bühnendesign der Show anging. Statt LED-Bildschirmen und Lasershows bestand der Hintergrund aus einem schlichten schwarzen Vorhang und auch die Belichtung war hervorragend, um die Athleten buchstäblich ins richtige Licht zu rücken. Genau das hatten sich die Fans bereits seit Jahren immer wieder gewünscht und in den sozialen Medien überschlugen sich die Kommentatoren nahezu vor Begeisterung.
Vito und Martin lieferten sich ein spannendes Duell auf der Bühne. Rein körperlich ähneln sich beide durchaus. Beide sind eher kompaktere Athleten mit trotzdem schöner Linie, hervorragenden Beinen und guter Masse. Auch waren beide in sehr guter Form wobei Vito noch einen Ticken schärfer wirkte. Besonders die Glutes und Hams Vito’s waren komplett abgezogen und detailliert. In den Frontposen kamen sein X-Frame mit den grandiosen Beinen und den breiten Schultern voll zur Geltung, weshalb diese an ihn gegangen sein dürften. In den Rückenposen hatte jedoch Martin die Nase vorne, was letztlich auch den Ausschlag in Sachen Sieg gegeben haben dürfte. So hatte Vito zwar den weiteren Rücken und den besseren Unterkörper, allerdings hatte Martin deutlich mehr Fleisch am inneren Rücken. Von der Seite nahmen sich beide wenig. Martin wirkte vielleicht einen Ticken voller, während Vito erneut mehr Details, insbesondere in der Seitansicht seiner Beine, präsentieren konnte.
Alles in allem geht Martin’s Sieg aber in Ordnung, auch wenn es äußerst knapp war und man es auch anders hätte geben können. Damit setzt der 27 Jahre alte Amerikaner ein kräftiges Ausrufezeichen. Die lange Offseason hat sich für ihn definitiv ausgezeichnet. Vito muss weiter um seine Qualifikation kämpfen, zeigte sich aber erneut in bestechender Form und bewies, dass mit ihm in Zukunft zu rechnen sein dürfte. Noch etwas mehr Muskulatur am Rücken und in der Brust sowie etwas Arbeit an der Präsentation und der junge Russe dürfte noch für einiges Aufsehen in der Welt des Bodybuildings sorgen.
Wir gratulieren an dieser Stelle jedenfalls zum Sieg und zur Qualifikation für den Mr. O und freuen uns darauf, Martin neben den besten der Welt zu sehen!
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