Mr Olympia 2024 – Die Ergebnisse am Samstag
Mit der Classic Physique und den Finals der Men’s Open
Classic Physique
Aus deutscher Sicht ist die Classic Physique natürlich besonders interessant, können sich doch mit Urs Kalecinski und Mike Sommerfeld gleich zwei deutsche Athleten gute Chancen auf eine Topplatzierung ausrechnen. Und mit Lucas Reger ist auch ein vielversprechender Newcomer am Start.
Und der erste Eindruck ist durchaus vielversprechend. Rücken und Arme bei Urs sehen erkennbar verbessert aus. Auch Luca Reger hinterlässt einen guten Eindruck, es fehlt ihm lediglich etwas Masse und ein Ticken an Härte. Auch Mike mit seinem mit Abstand besten Paket, großartige Form. Und deshalb landen beide absolut verdient im ersten Callout. Und nicht nur das, beide sind in der Mitte und flankieren Cbum, der ebenfalls gewohnt super aussieht.
Und nach zwei Posingrunden passiert tatsächlich das undenkbare: Mike, Urs und Cbum werden nach hinten geschickt und stellen aktuell wohl die Top 3. Eine echte Sensation, mit der niemand gerechnet hat. Wahnsinn!
Im finalen Vergleich wird wird durchgewechselt, jeder darf mal in die Mitte. Alle drei sind absolut on point in Sachen Form. Mike besticht mit erstaunlicher Masse und den besten Abs und Quads im Feld, mit Abstand die beste Form in der man Mike je gesehen hat. Urs hat es irgendwie geschafft, seine Schwachstellen signifikant zu verbessern. Die Arme wirken etwas robuster als zuvor und werten seine Bizepspose auf. Besonders bemerkenswert ist aber die Entwicklung im Rückenbereich, der nun äußerst konkurrenzfähig erscheint. Zu Chris Bumstead muss man nicht viel sagen, liefert dieses Jahr ein sogar etwas besseres Paket ab als im Jahr zuvor.
Und sonst? Ramon Dino hatte ein massives Problem mit Schweißentwicklung, weshalb sein Tan komplett zerlief und ihm somit die Chance auf eine Topplatzierung zunichte machte. Breon Ansley in toller Form, erinnert an seine besten Zeiten, wirklich stark. Auch Newcomer Jose Manuel Munoz alias Josema Beast präsentiert ein starkes Paket. Eine böse Überraschung erlebt Wesley Vissers, der im Vorfeld als Favorit gewertet wurde, sich aber tatsächlich nach dem Prejudging außerhalb der Top 6 befindet. Die Beine wirken dünner als zuletzt bei der Arnold Classic und die Form ist nicht genau getroffen, was seinem Gesamteindruck enorm schadet.
Quelle: brandonseye, Instagram
Im Finale kommt es nochmal zu einem Vergleich der Top 4, zu der dieses Mal auch Ramon kommen darf. Mike wirkt sogar nochmal besser als am Morgen und schließlich kriegt er tatsächlich den Einzelvergleich mit Chris und sieht dabei unglaublich stark aus. Mike also mindestens 2, komplett irre Performance.
Ergebnis Classic Physique
- Chris Bumstead
- Mike Sommerfeld
- Urs Kalecinski
- Ramon Dino
- Breon Ansley
Und damit ist das grandiose deutsche Ergebnis eingetütet. Urs auf einem verdienten dritten Platz und Mike wird geradezu sensationell Zweiter hinter Cbum, der seinen sechsten Titel holt. Am Ende konnte Mike den Champ sogar noch pushen und musste sich in keiner Pose verstecken. Wobei der Sieg von Chris natürlich völlig in Ordnung geht. Dieser verkündet bei seiner Dankesrede auch gleich seinen Rücktritt. Damit verliert die Classic ihre Lichtgestalt, sorgt aber bei zukünftigen Events für Spannung. Wird es vielleicht bald sogar einen deutschen Mr Olympia geben?
Tolles Ergebnis auch für Breon, der beweisen konnte, dass er noch immer zu den besten Athleten seiner Klasse gehört. Ramon sah im Finale ebenfalls besser aus, hatte aber bereits im Prejudging zu viel an Boden verloren um noch in die Top 3 kommen zu können.
Insgesamt aber ein spannendes Event mit unerwartetem und grandiosem Ergebnis!
Finals Men’s Open
Und schließlich steht noch das Main Event des Wochenende aus, die Entscheidung, wer sich im kommenden Jahr Mr Olympia nennen und die Sandow-Trophäe auf seinen Kamin stellen darf.
Das Prejudging war schon eine recht spannende Angelegenheit und sowohl Derek, als auch Samson und Hadi haben gute Argumente, um sich den Titel mit nach Hause nehmen zu können. Ein klarer Sieger war beim Prejudging jedenfalls noch nicht zu erkennen.
Die Top 6 besteht aus Hunter Labrada, Hadi Choopan, Martin Fitzwater, Andrew Jacked, Samson Dauda und Derek Lunsford. Und Martin wird im Zuge des Vergleichs immer weiter nach innen gerückt, bis er direkt neben dem Titelverteidiger steht. Am Ende steht er auch im finalen Callout neben Hadi, Samson und Derek, wir also mindestens 4. Unfassbare Leistung in seinem Olympia-Debüt, die er sich mit seiner super Form und der guten Linie aber auch verdient hat.
Die Top 3 wirkt härter als im Prejudging, besonders Hadi hat in Sachen Conditioning nochmal zugelegt, wirkt auch etwas voller. Aber auch Samson ist absolut on, Derek ebenfalls etwas besser als gestern. Zum Abschluss des Judgings stehen Samson und Hadi in der Mitte, bahnt sich da etwa eine Überraschung an?
Ergebnis Mr Olympia 2024
- Samson Dauda
- Hadi Choopan
- Derek Lunsford
- Martin Fitzwater
- Andrew Jacked
Damit ist es offiziell, Derek Lunsford wird seinen Titel nicht verteidigen. Stattdessen geht die Sandow in diesem Jahr an Samson Dauda! Alles in allem völlig verdient. Samson war in der Form seines Lebens, Masse und Ästhetik hat er sowieso en Masse. Hadi war im Finale zwar einen Tick stärker, verlor aber zu viel Boden im Prejudging, wo er noch etwas flach war. Eventuell ist dies auch ein Zeichen der IFBB, welcher Look in Zukunft gefragt sein wird. Derek ist als Titelverteidiger natürlich enttäuscht, war aber einfach nicht hart genug um mit Hadi, und nicht massiv genug um mit Samson mithalten zu können.
Damit endet ein spektakulärer und spannender Mr. Olympia, den man noch lange im Gedächtnis behalten wird.
Diskutiert mit in unserem Thread zum Mr Olympia 2024!